Autor: Hans Platzgumer
Buchbeschreibung – kurz & knapp zusammengefasst
Andreas Bogner ist Künstler und lebt in Innsbruck. Von seiner Persönlichkeit eingenommen, ringt er um Inspiration und Anerkennung. Für seine Mitmenschen kann er kaum ernstzunehmende Gefühle empfinden. Nicole ist Studentin an der Uni Innsbruck und kommt aus Vorarlberg. In der Tiroler Hauptstadt fühlt sie sich nicht wohl. Es ist für sie schwer richtig Fuß zu fassen und so flüchtet sie des Öfteren nach Hause zu ihrer Mutter.
Am 6. April 2018 kommt es nachts bei sehr schlechten Sichtverhältnissen zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein dunkel gekleideter Mann verletzt wird.
Bogner und Nicole kennen sich nicht. Der tragische Autounfall, an dem beide beteiligt sind, wird sie für immer verbinden. Ihre Reaktion auf dieses Ereignis kann unterschiedlicher nicht sein.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Für mich ist Bogners Abgang ein sehr spannendes Buch. Ich finde es sehr gut. Die Definition „literarischer Krimi“ trifft es ganz gut. Es ist kein Krimi, kein Thriller aber eben auch kein Roman. Vielmehr ist es ein Mix aus all diesen drei Genres.
Zwei parallel verlaufende Geschichten, die perfekt aufeinander abgestimmt sind.
Der ständige Wechsel der Perspektiven erzeugt eine gute Stimmung und baut die Spannung äußerst geschickt auf. Dabei hilft auch die klare Struktur, die es mir ermöglicht dem Kriminalfall gut zu folgen. Das Buch bietet einige Höhepunkte. Dazu zählt die Beschreibung des Bognerschen Psychogramms mit der abgefahrenen künstlerischen Performance zu Nahtoderfahrungen, die literarisch sehr beeindruckend dargestellt ist.
Fazit
„Bogners Abgang“ von Hans Platzgumer ist ein exzellenter literarischer Krimi, der durch einen außergewöhnlichen Schreibstil und eine hohe sprachliche Qualität besticht. Auf knapp 140 Seiten gelingt eine vollkommene Abhandlung eines Kriminalfalles, die klar strukturiert und sprachlich fantastisch umgesetzt ist.
Was gut ist, ist gut und muss gesagt werden!
Es ist definitiv nicht mein letztes Buch von Hans Platzgumer.

Der Autor
Hans Platzgumer ist 1969 in Innsbruck geboren und lebt in Bregenz. Schon als Teenager mischte er mit provokanten Aktionen die Tiroler Landeshauptstadt auf. Er studierte Musik in Wien und Los Angeles. Dann zog er nach New York und gründete die Band HP Zinker. Mitte der 1990er wurde er in Hamburg Mitglied der Goldenen Zitronen, produzierte „Es ist egal“ und wandte sich dann der elektronischen Musik zu. Im Jahr 2005 veröffentlichte er sein literarisches Debüt „Expedition“. Zu diesem interessanten Autor gibt es auf Zeit Online ein Interview, das sie hier nachlesen können.
Der Zsolnay Verlag wurde in den 1920ger Jahren von Paul Zsolnay in Wien gegründet. Nach seinem Tod 1961 und mehreren Eigentümerwechseln erwirbt 1996 der Carl Hanser Verlag München den Verlag, mit der Absicht, an die große literarische Tradition des Hauses in den Anfangsjahren anzuschließen. Auf der Website der Hanser Literaturverlage finden Sie weitere Informationen.
Bibliographische Daten (Stand April 2021 – www.hanser-literaturverlage.de)
- TITEL: Bogners Abgang
- AUTOR: Hans Platzgumer
- GENRE: literarischer Krimi – Roman
- VERLAG: Zsolnay Verlag
- ERSCHEINUNGSTERMIN: 15. März 2021
- ISBN-13: 978 3 552 07204 6
2 Comments
Das Buch wirkt wie ein Kriminalroman. Ein Unfall mitten in der Nacht. Ein Fußgänger ist tot. Was ist passiert? Und wer ist schuld? Mich hat interessiert, wie die Figuren mit dem Thema Schuld umgehen und ob sie Verantwortung für ihre Taten übernehmen oder nicht. Man fühlt sich wie an Bord eines Zuges, der immer mehr Geschwindigkeit aufnimmt und sofort ahnt man, dass die Schienen wohl in einer zugemauerten Sackgasse enden werden. Ein spannender Krimi und eine tragische Geschichte.
Liebe Sabrina,
das freut mich sehr, dass dir das Buch gefallen hat. Toll dein Vergleich mit einer Zugfahrt. Wenn man einmal anfängt, will man gar nicht mehr aufhören.
LG Astrid