Autorin: Anja Jonuleit
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Der Roman „Das letzte Bild“ handelt von einem ungelösten Kriminalfall der erst nach Jahrzehnten aufgeklärt werden kann.
47 Jahren ist es her, dass die Isdal- Frau gefunden wurde, eine Tote ohne Namen und Identität. Der Kriminalfall ist als größtes Rätsel in Norwegens Kriminalgeschichte eingegangen und wird aktuell nochmals aufgerollt. Neueste Untersuchungen an der Leiche lassen den Schluss zu, dass die unbekannte Tote aus der Nähe von Nürnberg stammen könnte. Ein großes Thema, dass auch die BILD-Zeitschrift groß herausbringt und eine Phantomzeichnung mit der Schlagzeile „Ist die Unbekannte Tote eine Deutsche?“, veröffentlicht.
Als Eva die unglaubliche Ähnlichkeit mit der Phantomzeichnung erkennt, zögert sie nicht und meldet sich bei der Polizei. Die Übereinstimmung der DNA bringt ihr Leben ins Wanken. Wer war diese Frau und warum hat niemand mit ihr darüber gesprochen?
Und bloß weil eine Frau, die anscheinend kriminell war, jede Menge gefälschter belgischer Pässe mit sich herumgeschleppt hatte, gab es noch lange keine Verbindung zu Evas Großmutter, die während der deutschen Besatzung eine Zeit lang in einem Krankenhaus im belgischen Lüttich gearbeitet hatte.
Eva macht sich auf den Weg nach Norwegen um die letzten Lebensmonate ihrer Tante zu rekonstruieren.
Das ist der Ort, den die Frau sich zum Sterben aussuchte – oder den ein anderer für sie zum Sterben aussuchte.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Ich wollte das Buch „Das letzte Bild“ schon 2021 lesen, als es auf den Markt kam, dann 2022, aber es waren immer wieder andere Bücher wichtiger oder aktueller. Nun endlich habe ich die Zeit gefunden, diesen spannenden Roman, der sich mit der Aufklärung eines Kriminalfalls, der schon 47 Jahren zurückliegt, beschäftigt.
Sie war auf der Suche nach ihrer Familie. Sie hatte also recht gehabt. Margarete war in Norwegen unterwegs gewesen, um eine Spur zu finden.
Der Roman ist flott geschrieben und liest sich sehr gut. Die Konstruktion des Falls und dessen Auflösung ist hervorragend recherchiert, geschickt aufgebaut, sodass die Spannung bis zum Ende bleibt. Überaus ansprechenden ist der Wechsel zwischen der Vergangenheit, in der Margarete die Hauptfigur ist und der Gegenwart, in der Eva sich mit Hingabe der Spurensuche widmet. Dabei findet sie heraus, wer ihre Tante war. Margarete war eine Frau, die ihre Mutter und Zwillingsschwester suchte und somit auch einen Ort der Geborgenheit. Doch alleine, ohne Hilfe und verraten von ihrem engsten Vertrauten, begab sie sich in tödliche Gefahr und alle, die wussten, haben geschwiegen.
Sie war frei. Ja, das war sie. Sie schert sich nicht darum, was die Gesellschaft für verwerflich hielt. Aber die Kehrseite dieser Freiheit war beben auch, dass sie … niemanden hatte.
Dass die Geschichte auch Informationen über den Lebensborn e. V. enthält, ein in der Zeit des Nationalsozialismus von Heinrich Himmler gegründeter und von der SS getragener, staatlich geförderter Verein, dessen Ziel es war, auf der Grundlage der nationalsozialistischen Rassenhygiene und Gesundheitsideologie die Erhöhung der Geburtenziffer „arischer“ Kinder herbeizuführen, gibt der Handlung auch einen geschichtlichen Wert.
Der Roman „Das letzte Bild ist zwar Fiktion, aber auf einer wahren Begebenheit beruht. Die Autorin gibt einen Überblick der rätselhaften und bemerkenswerte Ereignisse, die sie inspiriert haben, am Ende des Buches.
Fazit
„Das letzte Bild“ von Anja Jonuleit ist ein hervorragend geschriebener und exzellent recherchierter Roman rund um den Tod einer Unbekannten in Norwegen. Ein großer Frauenroman, der mich überzeugt und mir spannende Lesestunden beschert hat.

Wir sind zu einem wesentlichen Teil das, was wir erinnern und vergessen.
Die Autorin
Anja Jonuleit, in Bonn geboren, wuchs am Bodensee auf und ging dann einige Jahre ins Ausland. Sie studierte Italienisch und Englisch am Sprachen- und Dolmetscherinstitut in München, arbeitete als Übersetzerin und Dolmetscherin, bis sie mit Mitte dreißig das Schreiben entdeckte. Sie ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Friedrichshafen. Quelle: dtv
Bibliographische Daten (Stand Januar 2023 – dtv Verlag)
- TITEL: Das letzte Bild
- AUTORIN: Anja Jonuleit
- GENRE: Roman
- VERLAG: dtv
- UMFANG: 480 Seiten
- ERSCHEINUNGSDATUM Hardcover: 20.08.2021
- ISBN-13: 978 3 4232 8281 9
Ein weiterer Frauenroman aus dem Verlagshaus dtv in meinem Blog ist Ute Mank Wildtriebe.
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