Autorin: Eva Holzmair
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
„Der Verdrüssliche“ von Eva Holzmair – das sind 3 Geschichten in einem Roman.
„Der Verdrüssliche“ ist ein Charakterkopf des Meisters Franz Xaver Messerschmidt (1736 – 1783), der ihn aus feinstem Alabaster gearbeitet hat. Er steht im Getty Museum in Los Angeles und ist Teil einer Ausstellung, die bald beginnt. Frau Hofrat Dr. Carola Broggiato kennt ihn bestens, das Original und nicht irgendeine der zahlreichen Kopien. Er stand viele Jahre in der Villa des österreichischen Antiquitätenhändlers Wilfried Hausladen und ging nach seinem Tod als Erbe auf seinen Sohn Paul über.
Warum aber steht er dann heute im Getty Museum in Los Angeles?
Bis zu ihrer Pensionierung war Hofrat Dr. Carola Broggiato eine höhere Beamtin des Bundesdenkmalamts und hätte einer Ausfuhr bzw. einem Verkauf dieses einmaligen Kunststückes niemals zugestimmt. Gitta, Hausladens Schwiegertochter, kennt natürlich auch den Charakterkopf, zu dem sie eine beruhigende Beziehung aufgebaut hat. Sie ist Malerin und bereitet sich auf eine Vernissage vor. Kein leichtes Unterfangen, da sie erst vor Kurzem eine psychische Krise hatte. Nun möchte sie ihn malen; es würde ihr bestimmt guttun. So fragt sie ihren Mann, ob sie sich ihn nicht für ein paar Tage von der Stiftung ausleihen könnte.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Da habe ich ja ein tolles Buch in den Händen! – sind meine ersten Gedanken, als ich mit dem Lesen beginne. Obwohl etwas mehr als 500 Seiten lang, was mich am Anfang abschreckt, liest es sich leicht und schnell. Die 3 Geschichten, die sich nur zögerlich als Teil eines Ganzen erkennen lassen, verwirren mich zu Beginn ein wenig. Ab etwa Mitte des Buches jedoch erkenne ich die Zusammenhänge und verfolge gespannt, amüsiert und schmunzelnd der Geschichten.
Fazit
„Der Verdrüssliche“ von Eva Holzmair – das sind 3 Geschichten in einem Roman. Es überrascht ein sehr guter Schreibstil, eine überaus gepflegte Sprache, eine gute Struktur gepaart mit einer interessanten Handlung. Das alles gibt dem Buch das gewisse Etwas. Die Wiener Sprachschmankerln, deren man mächtig sein sollte, verführen zu manchem Schmunzeln während der Lektüre. „Der Verdrüssliche“ von Eva Holzmair ist ein sehr gut geschriebener Roman, den ich jedem Buch- und Kunstliebhaber mit Wiener Leidenschaft empfehle.

„Ein Glücksgefühl durchperlt sie von Kopf bis Zeh, prickelt und moussiert, drängt hinaus, bis der Korken ploppt.“
Die Autorin
Eva Holzmair wurde in Korneuburg geboren und ist in Wien aufgewachsen, wo sie nach Abschluss eines Dolmetschstudiums lebt und als Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin arbeitet. Seit mehreren Jahren ist sie auch literarisch tätig und greift dabei häufig auf den reichen Fundus an Menschen, Themen und Sprachebenen zurück, der ihren sprachmittlerischen Beruf so bereichert. Deshalb kann sie es auch nicht lassen, fremdsprachige und dialektale Passagen in ihre Texte einfließen zu lassen. Die Welt ist bunt und mit ihr die Sprache! https://www.evaholzmair.at/.
Bibliographische Daten (Stand Juli 2021 – www.gmeiner-verlag.de)
- TITEL: Der Verdrüssliche
- AUTORIN: Eva Holzmair
- GENRE: Roman
- VERLAG: Gmeiner Verlag
- ERSCHEINUNGSDATUM:
- ISBN-13:978 3 8392 2811 1
Mehr Lust auf Wiener Literatur? Dann empfehle ich den Roman Rückwärtswalzer von Vea Kaiser oder Nur der Tod ist unsterblich von Reinhard Gnettner.
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