Autorin: Monika Helfer
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Monika Helfer widmet ihren neuen Roman „Die Jungfrau“ ist ihrer Jugendfreundin Gloria.
Gloria und Moni waren als Mädchen sehr eng befreundet. Die eine lebte mit ihrer Mutter ein finanziell gutes Leben, die andere hatte wirtschaftlich kein gutes Los gezogen. Wer Monika Helfers Familientrilogie gelesen hat, weiß Bescheid. Doch dies stört beide Mädchen wenig, sie sind beste Freundinnen.
Wenn du mich verlässt, Moni, habe ich niemanden mehr. Du bist der einzige Mensch, der mir verzeiht, wie ich bin.“
Eine Vierteljahrhundert ist vergangen, seit sich die beiden Frauen das letzte Mal gesehen haben und nun wünscht sich Gloria, den Kontakt mit ihrer Jugendfreundin wieder aufzunehmen. Das wird die erbschleichende Nichte Klara, wie so vieles im Leben der Tante, für sie arrangieren. So kommen zwei Frauen nach Jahrzehnten wieder zusammen und damit einher die Erinnerungen.
Meine persönlichen Leseeindrücke
„Die Jungfrau“ ist ein kleines Buch mit 150 Seiten, das ich an einem Nachmittag gelesen habe. Es ist, nach der Trilogie Die Bagage, Vati und Löwenherz mein 4. Buch von der Autorin und ich gebe zu, dass ich ein bisschen Angst hatte, dass mir der Roman nicht gefallen könnte.
Doch das Gegenteil ist eingetreten. Ich bin schon ab den ersten Seiten in der Erzählung und lese über Helfers Freundin Gloria, die ein schönes Anwesen ihr zuhause nennt und finanzielle keine Sorgen kennt. Sie ist somit, was die äußeren Lebensumstände betrifft, das Gegenteil von Moni, wie sie von ihrer Freundin genannt wird. Beide sind attraktiv, wahrscheinlich auch charakterlich ähnlich oder zumindest ergänzen sie sich, denn ansonsten kann eine solche Freundschaft nicht bestehen.
Mein erster Mann fand Gloria „hinreißend“, so dass ich irritiert war. War ich nicht schöner? Objektiv betrachtet war ich schöner. Aber war ich zauberhaft, war ich hinreißend?
Es ist wie es bei Freundschaften immer ist: viel Zuneigung und ein bisschen Neid. Wer kennt das nicht, man möchte ab und an wie die Freundin sein, das haben, was man an ihr so bewundert und schätzt und gleichzeitig ist man ein bisschen eifersüchtig, weil man es eben nicht hat. Aber meistens geht es der Freundin genauso, was auch beruhigend ist. Freundschaft ist halt ein sehr launisches Wesen und das kommt in diesem feinen Büchlein sehr gut rüber.
Ich springe in den Zeiten, die Erinnerung schert sich wenig um Chronologie, das ist beim Schreiben mein erstes Problem, wer meine Geschichten liest, muss sich damit abfinden, darum bitte ich.
Und genauso ist es. Monika Helfer springt nicht nur zeitlich hin und her, sondern lässt auch sehr persönliche Erinnerungen mit in die Erzählung einfließen. Ihre Bücher sind halt erstaunlich persönlich, zumindest diese vier, die ich von ihr kenne. Und das mag ich sehr.
Fazit
Monika Helfer widmet ihrer Jugendfreundin Gloria ihren neuesten Roman „Die Jungfrau“. Auf nur 150 Seiten erzählt sie von einer Mädchenfreundschaft, mit viel Zuneigung und ein bisschen Neid, und von dem Moment, als sie sich aus den Augen verlieren und nach einem Vierteljahrhundert wieder zusammenkommen.

Die Autorin
Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, dem Solothurner Literaturpreis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis ausgezeichnet. Mit ihrem Roman Schau mich an, wenn ich mit dir rede (2017) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Zuletzt erschienen von ihr die Trilogie Die Bagage (2020), Vati (2021), mit dem sie erneut für den Deutschen Buchpreis nominiert war, Löwenherz (2022) und nun Die Jungfrau (2023).
Bibliographische Daten (Stand September 2023 – Carl Hanser Verlag)
- TITEL: Die Jungfrau
- AUTORIN: Monika Helfer
- GENRE: Roman
- VERLAG: Carl Hanser Verlag
- UMFANG: 152 Seiten
- ERSCHEINUNGSDATUM: 21. August 2023
- ISBN-13: 978 3 4462 7789 2
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