Autorin: Elfriede Jelinek
Buchbeschreibung – kurz & knapp zusammengefasst
Die Klavierspielerin ist ein Roman von Elfriede Jelinek. Darin erzählt sie in autobiografischen Zügen das Leben von Erika Kohut.
Die Klavierspielerin Erika Kohut lebt mit ihrer Mutter in Wien. Sie ist Professorin am Konservatorium. Da die Mutter auf eine größere Wohnung hofft und nur Erika Geld verdient, müssen sie sehr sparen. Die Wohnung in der sie leben, ist sehr klein und beide teilen schlafen im Ehebett der Eltern. Das Zusammenleben ist sehr schwierig. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen und körperlichen Übergriffen. Ihre unterdrückten Aggressionen lässt Erika an ihren meist unbegabten Schülern aus. Nur wenn sie im erlesenen Kreis als Solistin auftritt, empfindet sie Genugtuung und Selbstachtung. Erika ist unfähig körperliche Nähe zu empfinden. So spioniert sie öfters Liebespaaren nach und beobachtet sie bei ihren Intimitäten. Auch scheut sie sich nicht einschlägige Etablissements zu besuchen um sexuelle Befriedigung zu erlangen. Doch unerwartet interessiert sich ein Schüler für sie.
Als Klemmer in ihr Leben tritt, ist sie eine Mitdreißigerin.
Mit ihm tritt eine große Veränderung in Erikas Leben ein und sie scheint fähig zu sein, etwas zu empfinden. Doch er ahnt nicht, in wen er sich verliebt. Um sich zu erregen, spinnt sie in ihrem Kopf die brutalsten Szenen der Erniedrigung aus, die Klemmer an ihr vollziehen soll. Nur so meint sie sexuelle Erregung und Befriedigung zu erlangen. Klemmer ist überfordert und wendet sich schlussendlich von ihr ab.
Meine persönlichen Eindrücke
Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Roman überhaupt in meinem Blog aufnehmen soll. Da Elfriede Jelinek im Jahr 2004 dafür den Nobelpreis für Literatur bekommen hat, bleibt mir fast gar nichts anderes übrig.
Das Buch ist mit Abstand das Abartigste was ich bis jetzt gelesen habe.
Es enthält autobiographische Motive, wie die Schriftstellerin selbst sagt. In wie weit die beschriebenen abartigen Verhaltensmustern dazu gehören, ist mir nicht klar. Ich komme mit dem Roman nicht zurecht. Erika ist nicht normal, zumindest was ihr Privatleben betrifft.
Fazit
Die realistische Darstellung der seelischen und körperlichen Pein beantwortet wohl die Frage nach der schriftstellerischen Fähigkeit, die man beachten und schätzen müsste. Der Mutter-Tochter-Konflikt ist stark thematisiert. Im Gegensatz zu mir hat meiner Mutter das Buch gefallen – sie hat es mit den Augen einer 80jährigen gelesen, das wird der Unterschied sein.

Die Autorin
Elfriede Jelinek wurde 1946 in der Steiermark geboren und wuchs in Wien auf, wo sie noch heute z. T. lebt. Seit 1967 widmet sie sich der Schreibkunst. Das deutschsprachige Publikum eroberte sie mit den Romanen Die Liebhaberinnen (1974), Die Ausgesperrten (1980) und Die Klavierspielerin (1983). Letzteres enthält teils autobiographischen Motive. Die Autorin wurde für ihr Werk im Jahr 2004 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Bibliographische Angaben (Stand Juli 2020 – www.rowohlt.de)
- TITEL: Die Klavierspielerin
- AUTORIN: ELFRIEDE JELINEK
- GENRE: Roman
- VERLAG: Rowohlt Taschenbuch Verlag
- Erscheinungstermin: 01.Oktober 2012
- ISBN-13: 978 3 499 15812 4
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