Autor: Joachim B. Schmidt
Mit „Kalmann und der schlafende Berg“ kommt eine ganz besondere Literaturfigur aus Island zu uns zurück.
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Kalmann ist auf Amerikabesuch. Sein „Samenspender“ hat ihn über Weihnachten eingeladen, seine andere Familie kennenzulernen und Kalmann ist schon sehr aufgeregt auf seine Stiefmutter und die Stiefgeschwister zu treffen. Leider geht in Amerika dann einiges schief, weil der Vater ihn zu einen Demonstration nach Washington mitnimmt und nach einem unangenehmen Verhör im FBI – Büro wird er schnurstracks nach Island zurückgeschickt. Dort ging vor seinen Abreise in die USA auch einiges drunter und drüber. Sein Großvater wurde immer vergesslicher und sprach auf einmal Russisch, bevor er das zeitliche segnete. Noi, Kalmanns IT-Freund ist sich sicher: der Großvater wurde ermordet.
„Man glaubt jemanden zu kennen, und erst wenn man ihn zu Grabe trägt, merkt man, dass man einen Unbekannten verscharrt!
Nun ist Kalmann wieder in Island und muss sich um den Fall kümmern. So richtig glaubt ihm am Anfang aber keiner. Erst als auch der alte Freund seines Großvaters das zeitliche segnet, mit Löchern im Körper, dämmerts bei einigen. Kalmann rappelt sich also auf und übernimmt die Suche nach dem vermeintlichen Mörder. Was dabei rauskommt ist Spionage wie im Kalten Krieg.
„Korrektomundo! Ein Sheriff eben.“
Meine persönlichen Leseeindrücke zu „Kalmann und der schlafende Berg“
Kalmann ist ein seltener Name und bedeutet Taube. Doch taubenähnlich ist Kalmann auf keinem Fall. Der Held der Geschichte lebt an Islands Nordküste in Raufarhöfn, wo er mit Cowboyhut und Sheriffstern nach dem Rechten sieht. Das besondere an ihm ist sein Down-Syndrom, eine Einschränkung, die nicht allzu schlimm scheint, nur manchmal, wenn er überfordert wird, was zugegebenermaßen etwas öfters geschieht.
„Niemand möchte der Dümmste sein. Aber jemand muss der Dümmste sein, und wenn man so ist wie ich, ist es das Klügste, es nicht abzustreiten.“
Doch gerade seine besondere Art, sein sympathischen, wenn auch nicht immer unproblematisches, Wesen und seine Vorliebe für das Naturgesetz und seine besondere Logik machen ihn zu einer der liebenswürdigsten Figuren der deutschen Belletristik.
Mütter müssen ihren Kindern auf die Nerven gehen, das ist einfach so, das ist ein Naturgesetz. Sonst würden die Kinder für immer bei den Müttern bleiben wollen.
Der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn wird in seiner schlichten Natürlichkeit in „Kalmann und der schlafende Berg“ wieder so verständnisvoll und mitfühlend beschrieben, dass man diesen Sonderling einfach ins Herz schließen muss. (Zitat von Buchbesprechung – Büchertreff.de)
Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf das nächste Buch mit dem liebenswürdigen Sonderling und nenne ihn in meinem Herzen wie die Bewohner von Raufarhöfn „Kalli minn!“.
Fazit
Mit „Kalmann und der schlafende Berg“ kommt eine ganz besondere Literaturfigur aus Island zu uns zurück. Joachim B. Schmidt erzählt darin eine außergewöhnlichen Geschichte mit den Sheriff von Raufarhöfn.

Das Leben ist ein Boot auf den Wellen. Es geht mal rauf, mal runter.
Der Autor
Joachim B. Schmidt, geboren 1981 in Graubünden, aufgewachsen als Bauernsohn am Heinzenberg, lebt und arbeitet seit 2007 auf der Vulkaninsel Island. Seine Romane ›Tell‹ und ›Kalmann‹ waren Bestseller; mit ›Kalmann‹ erreichte er den 3. Platz beim Schweizer Krimipreis und erhielt den Crime Cologne Award. ›Tell‹ war auf Platz 1 der Schweizer Bestsellerliste und erhielt den Bündner Literaturpreis. Der Doppelbürger lebt mit seiner Frau und zwei gemeinsamen Kindern in Reykjavík.
Mehr zum Autor finden Sie auf seiner Website.
Foto: Eva Schram/ © Diogenes Verlag
Bibliographische Daten (Stand Oktober 2023 – Diogenes Verlag)
- TITEL: Kalman und der schlafende Berg
- AUTOR: Joachim B. Schmidt
- GENRE: Roman
- VERLAG: Diogenes Verlag
- ERSCHEINUNGSDATUM: 23. August 2023
- UMFANG: 304 Seiten
- ISBN-13: 978 3 257 07266 2
Von Joachim B. Schmidt finden Sie in meinem Blog auch den ersten Band Kalmann und Tell, eine grandiose Neuinszenierung rund um den Schweizer Urmythos Wilhelm Tell .
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