Autorin: Vea Kaiser
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Makarionissi ist eine kleine Fischerinsel im Westen des griechischen Mittelmeers. Wunderschön, aber leider bettelarm.
Dorthin gelangt Eleni mit ihrem 2. Ehemann Milton und Töchterchen Aspasía nach einer bewegten Jugend.
In einem Bergdorf an der albanisch-griechischen Grenze, welches entlang einer wichtigen Handelsstraße vor dem 2. Weltkrieg ein wirtschaftlich bedeutender Durchzugsort war, deutet Yiayia Maria die Zeichen falsch und stürzt gleich mehrere Generationen ihrer Familie ins Unglück.
Nur an eine Sache dachte sie in ihrer Erleichterung nicht: dass Sonnenblumen die Blumen der unglücklichen, hoffnungslosen Liebe waren.
Die Rechnung dafür dürfen Enkelin Eleni und ihr Cousin Lefti ausbaden, die unglücklich verheiratet werden, auswandern und sich scheiden lassen, jeder getrennter Wege geht, neue Partner finden, Kinder kriegen, in der Gastronomie erfolgreich werden, um dann irgendwann wieder aufeinander zu treffen.
Das Schicksal will es, dass Eleni wenig aus ihren eigenen Erfahrungen gelernt hat und es ihrer Großmutter gleichtut, als sie in das Leben ihrer Enkel hineinpfuscht.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Ich mag Vea Kaiser seit Rückwärtswalzer und Blasmusikpop; es hat nur ein wenig gedauert, bis ich die Zeit für den fehlenden dritten Roman gefunden habe.
Tragende Figur im gesamten Roman ist Eleni, heißblütige Juntagegnerin in ihrem kleinen Dorf, dann kalten Deutschland, im aufstrebenden Amerika und als anerkannte Unternehmerin auf der kleinen Griecheninsel mitten im Mittelmeer. Um ihr schwirren alle anderen Romanfiguren, die ich nach und nach kennenlerne und die ich allesamt in ihrer Einzigartigkeit und ihrer gutmütigen Charakterzeichnung mag. Das kann Vea Kaiser nämlich wirklich gut. Markenzeichen ist ihre hinreißende Tragikomik, die sie genau dann einsetzt, wenn es notwendig wird und sie der Handlung einen kleinen Booster zuführt. Ihr Motto „Heiteres und Herzliches“ sind Entertainment und kommen beim vorliegenden Buch „Makarionissi“ perfekt zum Einsatz.
„Natürlich Achilleus! Odysseus ist ein phlegmatischer Feigling. Der will zwar heim zu Frau und Kind, aber tut nichts dafür. Lässt sich einfach treiben und hofft auf die Götter. Da sind mir die trojanischen Helden lieber, da hat ein jeder noch auf die Götter gepfiffen und sein Leben selbst in die Hand genommen.“
Fazit
Mit „Makarionissi“ zaubert Vea Kaiser wieder einen äußerst unterhaltsamen Roman. Das Buch ist voller ideenreichen Wendungen, und ab dem Zeitpunkt, in dem die Enkelkinder das Hauptfeld einnehmen, ist es des Guten einfach zu viel. Trotz dieser kleinen Einschränkung genieße ich Vea Kaisers Familiensaga und vergesse für kurze Zeit die eigenen Sorgen.

Wenn Eleni in ihren 25 Lebensjahren eine Sache über ihre Familie gelernt hatte, dann, dass diese die Wahrheit nicht sonderlich schätzte.
Die Autorin
Vea Kaiser wurde 1988 geboren und lebt in Wien. Sie studierte Altgriechisch und Latein an der Universität Wien, ist verheiratet mit 2 Kindern, Anhängerin des SK Rapid Wien und leidenschaftliche Hobby-Köchin, laut ihrer Website.
2012 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Blasmusikpop oder Wie die Wissenschaft in die Berge kam, der als bestes deutschsprachiges Debüt am internationalen Festival du Premier Roman ausgezeichnet wurde. Der 2015 nachfolgende Roman Makarionissi oder die Insel der Seligen erklomm auf Anhieb die Bestsellerlisten und erhielt von der Stiftung Ravensburger Verlag die Auszeichnung „bester Familienroman“. Im März 2019 erschien ihr dritter Roman Rückwärtswalzer oder die Manen der Familie Prischinger. Sie ist regelmäßige Kolumnistin im Freizeit-Kurier und aktuell ist ein neues Kaiser-Buch im Entstehen.
Bibliographische Daten (Stand Juli 2023- – Kiepenheuer&Witsch)
- TITEL: Makarionissi
- AUTORIN: Vea Kaiser
- GENRE: Roman
- VERLAG: Kiepenheuer&Witsch
- UMFANG: 464 Seiten
- ERSCHEINUNGSDATUM: 11. Mai 2015
- ISBN-13: 978 3 4620 4742 4
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