Autorin: Dörte Hansen
Buchbeschreibung – kurz & knapp zusammengefasst
Mit 47 Jahren kehrt Ingwer Feddersen nach Brinkebüll zurück. Dörte Hansen erzählt in ihrem Buch „Mittagsstunde“ über das Jetzt und das Damals.
Brinkebüll ist ein kleines Dorf in Nordfriesland. Dort lehrt Lehrer Steensen in der Dorfschule alle Kinder in einer Klasse, Dorfpastor Ahlsens predigt in der Kirche mit wenig Erfolg und Dora Koppmann führt ihr Lebensmittelgeschäft ohne Selbstbedienung. Und dann gibt es noch den einzigen Gasthof, den Sönke Feddersen mit Frau Ella in 3. Generation führt. Die Menschen in Brinkebüll sind eigen, es gibt viel Ungesagtes und Kinder lernen schnell, was man wissen darf und was nicht.
So wächst Ingwer Feddersen bei seinen Großeltern auf, die er liebevoll Vadder und Mudder nennt, weil seine eigene Mutter nicht für ihn da sein kann.
Ingwer ist ein intelligenter, ruhiger Junge. Er verlässt Brinkebüll um zu studieren und schafft es zur Promotion um anschließend an der Uni Kiel zu unterrichten. Mit 47 Jahren nimmt er sich ein Sabbatjahr um seine Großeltern zu pflegen. Damit kehren viele Erinnerungen an Brinkebüll und dessen Einwohner zurück.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Schon die ersten Seiten dieses Romans erinnern mich an Lenzens Roman „Deutschstunde“. Dörte Hansen beschreibt ein Leben und einen Menschtyp, die ich bereits aus diesem Roman kenne. Mit einem feinen Unterschied: sie verwendet dafür eine weichere, aber nicht weniger treffsichere Sprache. Sie führt mehr aus, erklärt Sachverhalte und gibt Einblick in den Alltag.
Sie erzählt das Funktionieren einer Dorfgemeinschaft, wie ein altes Spiel, bei dem die Regeln nie geändert wurden.
Die Rückblicke in die Vergangenheit, die sich mit der Gegenwart des Romans abwechseln, binden die Geschichte eines alten Dorfes ein, das sich für die Zukunft wappnen und jahrhundertalte Traditionen abstreifen muss.
Nachdem ich nun die beiden anderen Romane der Autorin gelesen habe, kann ich sagen, dass dies mein Lieblingsbuch ist.
Fazit
Dörte Hansen erzählt in ihrem Buch „Mittagsstunde“ über das Jetzt und das Damals. Ihr Buch ist ein netter Roman. Die vielen plattdeutschen Textstellen und die humorvollen Anekdoten schaffen eine abwechslungsreiche und unterhaltende Lektüre.

Der Norden machte das mit einem, all die Stürme, all das Düstere, man wurde hier zum Heimatdichter oder Trinker, wenn man nicht den Robusteren gehörte.
Die Autorin
Dörte Hansen wurde 1964 in Husum geboren. Nach ihrem Abitur 1984 studierte sie in Kiel und Hamburg Soziolinguistik, Anglistik, Romanistik und Frisistik. Sie schloss ihr Studium 1994 mit einer Promotion ab. Anschließend war sie in der Journalismusbranche tätig und arbeitete unter anderem für den NDR. Hansens Debüt „Altes Land“ von 2015 war überaus erfolgreich. 2018 erscheint ihr zweiter Roman „Mittagsstunde“, ein weiterer großer Erfolg. „Zur See“ ist ihr drittes Buch. Gemeinsam mit ihrer Familie lebt Dörte Hansen heute wieder in Husum. Quelle: Penguin Verlag
Bibliographische Daten (Stand April 2021 -Penguin Verlag)
- TITEL: Mittagsstunde
- AUTORIN: Dörte Hansen
- GENRE: Roman
- VERLAG: Penguin Verlag
- UMFANG: 320 Seiten
- ERSCHEINUNGSTERMIN: 15. Oktober 2018
- ISBN-13: 978 3 328 60003 9
Weitere Roman von Dörte Hansen in meinem Blog sind Zur See und Altes Land.
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