Autorin: Marie Benedict
Aus dem Amerikanischen von Mareike Heimburger
In ihrem Roman „Mrs Agatha Christie“ nimmt Marie Benedict das elftägige Verschwinden der berühmten Krimiautorin unter die Lupe.
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Im Dezember 1926 wird Agatha Christie vermisst. Ermittler finden ihr leeres Auto am Rande eines tiefen, düsteren Teichs, darin ihr Pelzmantel – ungewöhnlich für eine eisige Nacht. Ihr Ehemann, ein Veteran des Ersten Weltkriegs, und ihre Tochter wissen nicht, wo sie sich aufhält, und England löst eine beispiellose Fahndung nach der Krimiautorin aus. Elf Tage später taucht sie wieder auf, genauso mysteriös, wie sie verschwunden war. Was war der Grund für dieses Verschwinden? Marie Benedict liefert in ihrem Roman eine plausible Lösung.
Meine persönlichen Leseeindrücke zu „Mrs Agatha Christie“
Marie Benedict präsentiert in ihrem Roman eine Agatha Christie, wie wir sie vielleicht nicht kennen. Sie nimmt den besonderen Vorfall, das elftägige Verschwinden der berühmten Krimiautorin Agatha Christie, unter die Lupe und kreiert eine auf vielen Seiten zuerst etwas unspektakulär erscheinende Geschichte.
Über das Leben der Miss Marple Erfinderin weiß jeder irgendetwas. Unzählige Veröffentlichungen über die herausragende britische Schriftstellerin sind jederzeit abrufbar. Die Verfilmung ihres Lebens „Mein Leben in Bildern (2004)“ gibt noch einmal einen besonderen authentischen Einblick in ihr Leben, das nicht zuletzt durch die unglückliche Verbindung zu ihrem ersten Ehemann Archibald Christie gezeichnet ist. Marie Benedict beschreibt eindrucksvoll und nachvollziehbar, wie Agatha bis zur Selbstaufgabe versucht, die Ehe zu retten. Als ihr Mann aber die Scheidung verlangt, bricht für sie eine Welt zusammen und sie schmiedet einen Plan.
Bei der Lektüre war für mich ein wenig gewöhnungsbedürftig das ständige wechseln zwischen zwei Zeitebenen. Die alternierenden Kapitel erzählen von der Gegenwart 1926, in der Mrs Agatha Christie verschwindet und die Polizei eine Großfahndung einleitet, und von der Vergangenheit ab 1912, in der ihre Beziehung zu Archibald im Mittelpunkt steht.
Wie auch im Roman Die einzige Frau im Raum, den ich dieses Frühjahr gelesen habe, kommt die Geschichte erst auf den letzten 50 Seiten so richtig in Fahrt. Die „Erklärung“ für das Verschwinden, die sich Marie Benedict überlegt hat, ist einleuchtend und durchaus möglich. Ein interessantes Buch, das allerdings erst zum Ende hin punktet.
Fazit
Marie Benedict nimmt das 11tägige Verschwinden der bekannten britischen Kriminalautorin als Grundlage für ihren Roman „Mrs Agatha Christie“. Daraus kreiert sie eine Geschichte, die einen Blick in Agathas Ehe und den Beginn ihrer schriftstellerischen Laufbahn gibt. Zum Großteil etwas unspektakulär punktet der Roman erst zum Ende hin.

Die Autorin
Marie Benedict, geboren 1973, studierte am Boston College Geschichte und Kunstgeschichte und an der Boston University School of Law. Ihre Bücher über starke Frauen der Weltgeschichte haben Bestsellerstatus. Ihr Roman »Frau Einstein« verkaufte sich über 100.000 Mal allein in Deutschland. Sie ist Anwältin und lebt mit ihrer Familie in Pittsburgh. Quelle: KiWi
@Anthony Musmanno
Die Übersetzerin
Marieke Heimburger, geboren 1972 in Tokyo, hat in Düsseldorf Literaturübersetzen für Englisch und Spanisch studiert. Seit 1998 übersetzt sie englischsprachige Literatur, und seit 2010 auch aus dem Dänischen. Mehr Informationen finden Sie auf ihrer Website.
Bibliographische Daten (Stand November 2023 – KiWi)
- TITEL: Mrs Agatha Christie
- AUTORIN: Marie Benedict
- ÜBERSETZERIN: Mareike Heimburger
- GENRE: Roman
- VERLAG: KiWi – Taschenbuchausgabe
- UMFANG: 320 Seiten
- ERSCHEINUNGSDATUM der Taschenbuchausgabe: 04. Mai 2023
- ISBN-13: 978 3 4620 0485 4
In meinem Blog finden Sie ebenfalls die Buchbesprechung zur Biographie von Hedy Lamarr.
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