Pizza Cappellini alla mediterranea finden Sie auf keiner Pizzakarte, denn das ist eine Kreation meines Sohnes. Ab und zu hilft er mir in der Küche, denn seit er Student ist und sich selber um sein Essen kümmern muss, meint er, dass er doch das eine oder andere von mir lernen könnte. Und so kam es, dass ich den Pizzateig gerade in Arbeit hatte und mein Sohn spontan seine Kreativität zum Ausdruck bringen wollte. Das Resultat: Pizza Cappellini alla mediterranea.
Zubereitungszeit: 20 Min. – Ruhezeit: mind. 1 Stunde – Backzeit: 15 – 20 Min.
Zutatenliste für 3 Personen
Für den Pizzateig
- 380 g Weizenmehl Type „00“ W260 – 300
- 4 EL Olivenöl extra vergine z. B. aus Sizilien
- 250 ml Wasser handwarm
- 10 g frische Hefe
- 5 g feines Meersalz
Für den Belag
- 300 g Mozzarella
- 24 Kirschtomaten
- 9-12 Sardellenfilets in Öl eingelegt
- 3 EL Oliven ohne Kern z. B. der Sorte Leccino in Öl eingelegt
- frische Basilikumblätter
Kochgeschirr: Backblech
Kochutensilien: Schüssel, Messbecher, Küchentuch, Gemüsemesser

- Für den Pizzateig in dem Messbecher die Hefe im warmen Wasser auflösen. Mehl, Wasser mit Hefe, Olivenöl und Salz in einer Schüssel vermengen und kurz durchkneten. Dann den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kräftig für weitere 3 – 5 Min. kneten. Der Teig muss sich von der Arbeitsplatte lösen, sich dabei jedoch feucht anfühlen. Den Teil 10 x kräftig auf die Arbeitsplatte werfen. Die Schüssel mit Mehl bestäuben und den Teig mit einem sauberen Küchentuch zugedeckt für mind. 1 Stunde ruhen lassen. In dieser Zeit muss er sich mindestens verdoppelt haben.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und in 3 gleich große Teile teilen. Mit den Händen in eine längliche Form bringen, den Rand dabei einschlagen, der so etwas höher wird. Backblech mit Backpapier auslegen und Pizzateig darauflegen.
- Die Mozzarella in Würfel schneiden und die Pizza belegen.
- Das Backrohr auf 250°C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Pizza auf mittlerer Schien für 15 Min. backen.
- Die Tomaten waschen und vom Stielansatz befreien. Je nach Größe halbieren oder vierteln. Die Sardellenfilets abtropfen, große Filets halbieren. Die Oliven abtropfen und den Basilikum kurz mit Wasser abbrausen.
- Die Pizza Cappellini alla mediterranea ist fast fertig! Den fertig gebackenen Teig aus dem Backrohr nehmen und mit Tomaten, Sardellenfilets, Oliven und Basilikum belegen und gleich servieren.
Pizza Cappellini alla mediterranea ist eine ganz besondere und leckere Alternative zur klassischen Pizza.
Geschichtliche Anmerkung zur Pizza:
Wenn man den Archäologen Glauben schenken darf, soll die auf Stein gebackene Pizza ihren Ursprung gar nicht in Italien haben, sondern von den gleichen Leuten stammen, die auch die Erfindung des Gyros für sich beanspruchen. Die Griechen, bzw. damals noch die Etrusker, sollen in der Antike um 800 v. Chr. die ersten gewesen sein, die einen Fladen aus Mehl, Wasser und Salz mit Zutaten belegt und am offenen Feuer auf Steinen gebacken haben. Teigfladen nennt man zu dieser Zeit „Pita“, woraus sich im Laufe der Zeit das Wort Pizza entwickelt.
Um 200 v. Chr. besetzen die Etrusker Rom und die Italiener kommen das erste Mal mit dem Rezept der Urpizza in Berührung. Während der römischen Eroberungsfeldzüge dann breitet sich das Rezept der Pizza über die Jahrhunderte im restlichen Europa aus, fristet aber bisweilen ein Schattendasein, denn die Pizza gilt eher als einfache Speise der verarmten Bauernbevölkerung. Die arme Bauernbevölkerung ist es dann auch, die eine einschneidene Veränderung bei der Pizza verursacht. Denn um 1520 finden die ersten Tomaten aus Südamerika über den Seeweg ihren Weg nach Italien. Durch den roten Warnfarbton hält man die Tomate in Europa lange Zeit für giftig. Doch in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen, und so beginnen die verarmten Bauern in der Gegend um Neapel herum aus der Not heraus, ihre bis zu diesem Zeitpunkt trockenen Teigfladen mit der Tomate zu belegen. Der Legende nach die Geburtsstunde der Pizza, wie wir sie heute kennen.
Die mit Tomaten belegte Pizza entwickelt sich in Neapel zu einer lokalen Spezialität. Der Pizza haftet jedoch immer noch der Ruf einer Speise für arme Leute an, die nichts für elitäre Oberschicht ist. Im Jahre 1889 ist König Umberto mit seiner Frau Margherita zu Besuch in Neapel. Er hatte von dieser leckeren Teigspezialität der Armen gehört, und Raffaele Esposito, Pizzabäcker aus Neapel, wird beauftragt, für ihre Majestät eine Pizza in den Palast zu liefern. Raffaele Esposito belegt die Pizza in den italienischen Nationalfarben mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum und gibt ihr den Namen „Margherita“. Die Königin soll derart begeistert gewesen sein, dass die Pizza als salonfähig für den Adel erklärt wird.

Eine kleine Erklärung zu den italienischen Hefeteigspezialitäten Pizza, Focaccia, Pinsa & Co. finden Sie hier.
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