Autor: Elias Hirschl
Buchbeschreibung kurz & knapp zusammengefasst
Der Ich-Erzähler, dessen Namen der Autor nicht verrät, ist ein fanatischer Fan des frisch gewählten österreichischen Bundeskanzler Julius Varga. Er liebt alles an ihm, er verehrt ihn bis zur Selbstaufgabe, er verwandelt sich schlussendlich in ihn und wird zu einer Horrorgestalt.
Ich bin zutiefst menschlich und wirke auch nach außen hin so.
Diese Wandlung eines unbedeutenden, kleinen Mitglieds der Partei Mitte Österreich in einen besessenen Anhänger, der sich für sein Idol aufgibt, steuert in dieser gruselhaften, virtuosen Inszenierung auf einen fulminanten Showdown zu.
Meine persönlichen Leseeindrücke
Ich gebe zu, dass ich nicht sicher bin, das Buch richtig verstanden zu haben. Bis kurz vor dem Ende denke ich noch, ich hätte alles im Überblick, aber dann kommt es zum Gran Finale. Ich stehe buchstäblich mit offenem Mund da und weiß nicht, ob ich das überhaupt begreifen will.
Der Ich-Erzähler entpuppt sich peu à peu als Horrorgestalt. Er verinnerlicht die Figur seines Idols so sehr, bis von ihm selbst nichts mehr übrig ist. Als eine sensible, verletze Seele, als ein Produkt seiner Erziehung, seiner Umwelt, er ist ein Ergebnis seiner authentischen Lebensgeschichte und ein tragisches Symbol für eine verlorene Generation.
Sie schreit, ich sei ein gefühlloses Monster, eine leere Hülle ohne Emotionen, ohne einen einzigen Funken menschlicher Wärme in meinem Blich, und ich sage, ich könne gerne an meinem Blick arbeiten, ich könne gerne über, sie auf eine wärmere Weise anzuschauen, denn das sei mir diese Beziehung allemal wert.
Auffallend am Schreibstil des jungen Autors sind die sehr langen Sätze, die sehr gut konstruiert sind, sodass sie weder stören noch den Lesefluss unangenehm beeinflussen. Zudem darf ich eintauchen in die junge deutsche Sprache und bin froh, dass ich mit all den Anglizismen und IT- Begriffen noch gut klarkomme.
Fazit
„Salonfähig“ von Elias Hirschl ist, wie es die österreichische Zeitschrift Profil zusammenfasst, ein giftiger Roman voller skurriler Szenen. Hier bieten Realität und Fiktion dem Leser ein bitterböses Spiel um die Erzählfigur, die dem Wahnsinn verfällt.

Jung, schön, intelligent, reich, oberflächlich und brandgefährlich.
Der Autor
Elias Hirschl wurde 1994 in Wien geboren, wo er als Autor, Poetry-Slammer und Musiker lebt. 2020 erhielt er den Reinhard-Priessnitz-Preis. Bücher u.a.: „Meine Freunde haben Adolf Hitler getötet und alles, was sie mir mitgebracht haben, ist dieses lausige T-Shirt“ (Roman, 2016), „Hundert schwarze Nähmaschinen“ (Roman, 2017). Quelle Hanser
Bibliographische Daten (Stand Januar 2022 – Zsolnay Verlag)
- TITEL: Salonfähig
- AUTOR: Elisa Hirschl
- GENRE: Roman
- VERLAG: Zsolnay Verlag
- UMFANG: 256 Seiten
- ERSCHEINUNGSDATUM: 23. August 2021
- ISBN-13: 978 3 552 07248 0
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